Weltwassertag: Europäisches Grundwassermemorandum der Trinkwasserversorger

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Zum Weltwassertag mit dem Motto „Unser Grundwasser – der unsichtbare Schatz“ verabschiedete die ERM-Koalition das "Europäische Grundwassermemorandum zur qualitativen und quantitativen Sicherung der Trinkwassergewinnung für zukünftige Generationen". In der ERM-Koalition sind Verbände von Trinkwasserversorgern in den großen europäischen Einzugsgebieten Donau, Elbe, Maas, Schelde, Ruhr und Rhein mit 188 Millionen Einwohnern zusammengeschlossen. Benannt ist die ERM-Koalition nach dem 2020 veröffentlichten Europäischen Fliessgewässermemorandum (European River Memorandum, ERM). Beide Memoranden stellen die grundlegenden Erfordernisse zum Schutz aller Trinkwasserressourcen im Wasserkreislauf zusammen und basieren auf der Fachexpertise der Wasserversorger und ihrer umfangreichen Messprogramme. 

Im Europäischen Grundwassermemorandum (EGM) stellen die Trinkwasserversorger fünf Forderungen:

  1. Grundwasser muss natürlich und in ausreichenden Mengen verfügbar sein
  2. Das Grundwasser ist als wertvolles Allgemeingut zu erhalten
  3. Die öffentliche Trinkwasserversorgung hat bei der Nutzung Vorrang
  4. Für das Schutzziel des Grundwassers gilt « zero pollution »
  5. Verursacher und politische Entscheidungsträger stehen in der Pflicht

Das EGM legt ein besonderes Augenmerk auf naturfremde Stoffe, die persistent (P), mobil (M) oder gesundheitlich bedenklich bzw. toxisch (T) sind, denn diese stellen eine erhebliche Gefahr für die Trinkwasserversorgung dar. Demnach sollen derartige Stoffe nicht weiter zugelassen werden dürfen.

Zum qualitativen Grundwasserschutz formuliert das EGM Interventionswerte für Handlungserfordernisse. Diese sind im Hinblick auf die Grundwasserqualitätsnormen nach EU-Wasserrahmenrichtlinie von Belang, welche derzeit überarbeitet werden. Gerade in Zeiten des Klimawandels sind die politischen Entscheidungsträger in der EU und den Mitgliedstaaten aufgefordert, die o.g. Punkte in ihr politisches Handeln konsequent einfließen zu lassen.

Das Memorandum und die vollständige Pressemitteilung finden sich unter www.iawr.org

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