Neue, intelligente Konzepte sind deshalb zwingend erforderlich, um die Ressourcen mit dem größtmöglichen Nutzen für die Allgemeinheit zu bewirtschaften. Dies erfordert ein grundlegendes Verständnis der hydrodynamischen Prozesse, der lokalen und regionalen hydrogeologischen Verhältnisse sowie eine möglichst genaue Quantifizierung der Ressourcen und der Wasserbilanzen. Denn nur auf der Grundlage belastbarer Daten ist ein optimales Management möglich.
Die Hydrogeologie arider Gebiete hat jedoch einige Besonderheiten, die aus den spezifischen klimatischen Bedingungen resultieren. Die potentielle Verdunstung übersteigt in der Regel bei weitem den Niederschlag, der wiederum eine große räumliche und zeitliche Variabilität aufweist. So ist die genaue Ermittlung der Grundwasserneubildung als wichtigste positive Wasserbilanzgröße in ariden Gebieten eine große Herausforderung. Schon wenige Millimeter Grundwasserneubildung verteilt auf einer großen Fläche ergeben große Wassermengen, welche durchaus relevant für die Wasserbilanz sein können. In vielen ariden Gebieten, etwa im nördlichen Afrika, auf der Arabischen Halbinsel oder im zentralen Teil Australiens, sind die Grundwasserressourcen in großen regionalen Aquifersystemen gespeichert. Deren Charakterisierung in Bezug auf potentielle Nutzung sowie die Bestimmung von Speichervermögen und Durchlässigkeiten sind nach wie vor aktiver Forschungsgegenstand.
Für uns als Hydrogeologen bedeutet dies eine Herausforderung und gleichzeitig eine große Verantwortung und Chance. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen innerhalb der FH-DGG einen Arbeitskreis zum Thema „Hydrogeologie arider Gebiete“ zu gründen. Ziel dieses Arbeitskreises ist die Thematik aufzugreifen und die vorhandenen Expertisen in Deutschland und anderen Ländern zu bündeln.
Literatur
FAO. 2020. AQUASTAT Core Database. http://www.fao.org/aquastat/en/databases/ (04.11.2020)
Peel, M.C., Finlayson, B.L., McMahon, T.A., 2007. Updated world map of the Köppen-Geiger climate classification. Hydrology and Earth System Sciences, 11, 1633–1644.
UNESCO. 2020. United Nations World Water Development Report 2020: Water and Climate Change. United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization: Paris.
Arbeitskreissprecher / Kontakt:
Wenn Sie in unserem Arbeitskreis aktiv mitarbeiten wollen, wenden Sie sich bitte an:
Dr. Stephan Schulz
Technische Universität Darmstadt
Institut für Angewandte Geowissenschaften
Schnittspahnstraße 9
D-64287 Darmstadt
E-Mail: schulz@geo.tu-darmstadt.deoder
Dr. Nils Michelsen
Technische Universität Darmstadt
Institut für Angewandte Geowissenschaften
Fachgebiet Hydrogeologie
Schnittspahnstraße 9
D-64287 Darmstadt
E-Mail: michelsen@geo.tu-darmstadt.de