FORTBILDUNG
Termin: 29.10.2024 - 30.10.2024
Anmeldeschluss: 30.09.2024
Ort: Hildesheim
Status: Es sind noch Plätze frei!
Die Bewertung gemäß Wasserrahmenrichtlinie bzw. EU-Wasserrahmenrichtlinie weist unverändert für ca. ein Drittel der Grundwasserkörper in Deutschland aufgrund zu hoher Nitratkonzentrationen einen schlechten chemischen Zustand aus. In vielen Regionen sind hierfür hohe Stickstoffdüngeintensitäten ursächlich, die seit Jahrzehnten auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgebracht werden.
Nitrateintrags- und Abbauprozesse in Grundwasserleitern werden anhand schrittweiser aufgebauter hydrogeochemischer Stoffflussmodelle mittels PHREEQC im Kurs modelliert. Es wird gezeigt, wie die Wasserbeschaffenheit durch das Zusammenwirken hydrogeochemischer Teilprozesse geprägt wird, z. B. Stickstoff- und Kalkdüngung, Stofffreisetzungen aus Grünlandumbrüchen, Denitrifikation über organischen Kohlenstoff (heterotropher Abbau) und Pyrit (lithotropher Abbau) und Sulfatreduktion, aber auch Nitratdurchbrüche und Brunnenverockerung.
Stoffflussmodelle werden nicht räumlich oder zeitlich diskretisiert, ihr Fokus liegt auf der Identifizierung und Quantifizierung der relevanten hydrogeochemischen Reaktionen. Vorteil dieser Methode sind sehr viel kürzere und handhabbarere Rechenzeiten als bei voll gekoppelten reaktiven Transportmodellen. Sie ermöglicht dem Anwender ein umfassendes hydrochemisches Verständnis der Nitratabbauprozesse im Grundwasser. Dies umfasst neben reaktionskinetischen Aspekten auch die Auswirkungen eines Verlusts des Nitratabbauvermögens.
Die hydrogeochemische Modellierung in diesem Sinne ist zunächst retrospektiv ausgerichtet, basierend auf Messungen und möglichst langen Zeitreihen. Ein auf Plausibilität geprüftes und mit Sensitivitäts- und Parameterstudien abgesichertes Stoffflussmodell kann dann aber auch zur Prognose der Wasserbeschaffenheit genutzt werden. Damit steht ein „Werkzeug“ zur Verfügung, mit dem die Auswirkungen anthropogener Eingriffe in ein Geosystem bezüglich der Auswirkungen auf die Grund- und Rohwasserqualität berechnet werden kann.
Der Kurs erfordert Grundwissen über die Anwendung der Software PHREEQC und richtet sich an Fachleute der Wasserwirtschaft, Hydrogeologie, Geoökologie, Hydrologie, Geochemie, Umweltwissenschaften und Wasserchemie in Unternehmen, Behörden und Forschungseinrichtungen.
Prof. Dr. Michael Kühn arbeitet am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam und leitet dort die Abteilung Fluidsystemmodellierung. Gleichzeitig ist er Professor für Hydrogeologie an der Universität Potsdam. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung des Verhaltens von Wasser und anderen Fluiden in den Sedimenten und Gesteinen des geologischen Untergrunds.
Carsten Hansen hat Geologie studiert und wurde an der TU Clausthal promoviert. Er arbeitet seit vielen Jahren als Hydrogeologe und ist aktuell bei der CONSULAQUA Hamburg angestellt, einem Tochterunternehmen von Hamburger Wasser, einem der größten deutschen Trink- und Abwasserunternehmen. Hydrochemische Aspekte bei der Bewirtschaftung von Wasserressourcen ist einer seiner Tätigkeitsschwerpunkte.
Fachsektion Hydrogeologie in der DGGV (FH-DGGV)
Parkhotel Berghölzchen
Am Berghölzchen 1
31139 Hildesheim
Diese Gebühren beinhalten die Veranstaltungsunterlagen sowie die Übernachtung in einem Tagungshotel einschließlich Vollpension ab Kursbeginn. Die Veranstaltung endet am zweiten Kurstag gegen 17:30 Uhr.
Der Kurs ist auf 20 Personen begrenzt. Ausführliche Informationen zur Veranstaltung herunterladen: Flyer mit Anmeldeformular
Zur Anmeldung senden Sie bitte das ausgefüllte Anmeldeformular an fortbildung@fh-dggv.de .